Blutegeltherapie

Zur Geschichte: Schon vor 2.500 Jahren war die Behandlung mit Blutegeln (Hirudo medicinalis) Teil der Heilkunst. Römische und griechische Ärzte setzten Blutegel an. Im Mittelalter kam es auch in Nordeuropa zur Verbreitung der Therapie.
Heute weiß man natürlich viel mehr über die  Anwendungsmöglichkeiten und die Wirkungsweisen der Egeltherapie.
Für viele Menschen ist der Blutegel ein unansehnliches, parasitäres Geschöpf, mit dem man möglichst nichts zu tun haben will.
Bei näherer Betrachtung jedoch stellt man fest, daß es sich um ein ganz besonderes Tier handelt, das dem kranken Menschen großen Nutzen bringen kann.

Hauptinhaltsstoffe der Blutegel:

• Hirudin:
     1884 von Hycraft entdeckt
                    blutgerinnungshemmend, Erhöhung der Aktivität weißer Blutkörperchen

• Calin:         seit ca. 10 Jahren bekannt
                    gerinnungshemmend, bewirkt Nachbluten, dadurch Reinigung der Wunde, sanfter Aderlaß

• Eglin:          antiphlogistisch (antientzündlich)


• Orgelase:    Bakterizid, verstärkt den Blut- und Lymphstrom

• Apyrase:     Hemmung der Aggregation (Zusammenklumpen) von Thrombocyten

• Histaminähnliche Substanz:     Gefäßerweiterung um die Saugstelle

• Weitere Substanzen:                insgesamt sind z. Zt. mehr als 13 hochwirksame Komponenten
                                                 des Wirkstoffcocktails im Blutegelspeichel bekannt, es sind
                                                 aber vermutlich noch mehr.

Hauptindikationen für die Blutegeltherapie:

• Arthrosen, Arthritis (z.B. Kniegelenksarthrosen)
• Varicosis (Krampfadern, Venenentzündungen)
• Thrombosen
• Sehnenentzündungen (Sehnenscheidenentzündung, Tennisarm)
• Bursitis (Schleimbeutelentzündung)
• Herpes Zoster (Gürtelrose)
• Tinnitus
• Angina Pectoris
• Angina, Otitis media (Mittelohrentzündung)
• Rheumatischer Formenkreis, Myogelosen
• Depressionen
• Andere